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Herren 1

Herren 1 | Ein stürmischer Sieg

An einem kühlen, bleigrauen Novembersonntag lag ein merkwürdiges Schweigen in der Luft, fast so, als hätte der Himmel selbst den Atem angehalten. Kein Wind wehte. Die Wolken hingen tief und schwer, als hätten sie sich versammelt, um Zeugen des anstehenden Aufeinandertreffens zu werden. Es war die Ruhe vor dem Sturm. Die Ruhe vor dem unheimlichen Gewitter, welches sich über dem TV Brittnau zusammenbraute.

Genau eine Stunde nachdem die Sonne ihren höchsten Stand erreichte, endete diese Ruhe. Das Herren 1 des HC Malters stand vor den Toren der Oberei. Unbeirrt von ihrer klaren tabellarischen Überlegenheit vollzogen sie dasselbe Programm wie gewohnt. Einem wortgewaltigen Apell des Trainers folgte das ritualisierte Warm-up, bevor die letzten Spuren der Kälte während des Einschiessens aus den Gliedern geschüttelt wurden.

Und dann begann das Spiel. Doch der Sturm liess auf sich warten. Das Spiel rieselte langsam vor sich hin. Langsam, aber beständig erarbeitete sich das Heimteam Meter um Meter. Erst nach rund einer viertel Stunde (10:06) begann das wahre können der Spieler hervorzublitzen. Und wie nach jedem Blitz, liessen die Malterser den Donner folgen. Der Wind nahm Geschwindigkeit auf, und so auch der HC Malters. Nur noch dreimal musste der Torwart bis zur Pause hinter sich greifen und der Vorsprung hätte sogar noch grösser werden können, wenn die Vordermannen effizienter abgeschlossen hätten. So konnte sich der TV Brittnau mit einem Spielstand von 23:09 in die vorübergehende Sicherheit der Pause retten.

Doch diese hielt nicht lange. Nach der Pause kam der HC Malters mit neuen Kräften zurück, und sofort erfasste ein frischer Wind seine Segel und trieb ihn unaufhaltsam nach vorne. Als der Sturm zwischenzeitlich nachliess, stand es bereits 30:09. Der bereits gebrochene Gegner aus dem Aargau konnte - oder wollte - das Unheil nicht länger abwenden. Die Defensive stand so gut, zeitweise schienen die Gegner nicht mehr zu wissen, wo unten und oben war. Der Wind trug ihre Pässe direkt in die Hände der Malterser, die Schüsse über oder neben das Tor und diejenigen die dennoch richtig Tor flogen wurden pariert.  Zum Schluss stand es 41:18.

Der Sturm war vorüber. Die ersten Sonnenstrahlen bahnten sich ihren Weg durch die Wolken und trafen auf die vor Freude ohnehin schon leuchtenden Augen der Malterser, welche ihren Blick nun auf nächste Woche und das bevorstehende Spiel gegen das ebenfalls unbesiegte Team aus Emmen richteten. Diese Schlacht wurde soeben gewonnen, doch der Krieg ist längst nicht gewonnen.

Geschrieben von Tobias Muther