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H1 I Schwache erste, starke zweite Halbzeit

| Silvan Fässler | News

Nach dem Punktgewinn gegen Olten ging es für den HCM im gestrigen Spiel gegen Handball Brugg vor allem um Formbestätigung.  Trainer Kiki Egli vertraute auf die alte Trainerweisheit, ein erfolgreiches Team niemals umzustellen, und liess dieselben Spieler auflaufen wie gegen Olten. Doch das Team war nicht wieder zu erkennen. Zwar konnte man noch mit 1:0 in Führung gehen. Im Anschluss musste man hingegen fünf Gegentreffer hinnehmen ohne ein Tor zu erzielen. Nach einer Viertelstunde führten die Gäste bereits mit acht Toren (2:10). Bis zur Pause waren es sogar neun Tore Differenz (9:18). Nichts war mehr zu sehen von aufopferungsvollem Einsatz, Härte und Zweikampfstärke in der Abwehr. Die Gäste konnten Schalten und Walten, praktisch jeder Schussversuch fand den Weg in die Maschen. Und im Angriff? Da war der HCM zu ungeduldig. Noch bevor man Ball und Gegner laufen liess, nahm man sich den Abschluss – zu oft ohne Erfolg. Und wenn man sich dann einmal schön durch die Abwehrreihen spielte, war die notorische Abschlussschwäche der Malterser ein Grund dafür, weshalb die Tordifferenz zur Pause so deutlich ausfiel.

Auferstehung in der zweiten Spielhälfte
Nach der ersten Halbzeit hätte in der Oberei wohl niemand mit einem Sturmlauf des HCM gerechnet. Die Gäste bauten ihren Vorsprung vorerst auf zehn Tore aus. Mit dem Wissen, nichts mehr verlieren zu können, holte der HCM Tor um Tor auf. Ein Grund dafür war die besser stehende Verteidigung zusammen mit dem erstarkten Torhüter. Der HCM holte sich hinten die nötige Aggressivität. Die Gäste wurden zunehmend nervöser und machten technische Fehler, was dem HCM erlaubte, Gegenstösse vorzutragen. Plötzlich war Feuer im Spiel und der HCM hat Lunte gerochen. Das Spiel war durch zunehmende Härte geprägt. Einmal umarmten sich ein Brugg- und Malterser-Akteur mehr oder minder herzlich, konnten jedoch ohne Strafenfolge wieder voneinander lassen. Das Angriffsspiel war nun – wohl noch weit weg von Perfektion – jedoch viel fliessender. Mit konsequent gesuchten Zweikämpfen konnten Zweiminutenstrafen herausgeholt werden. 30 Sekunden vor Spielende führten die Gäste mit einem Tor. Der HCM kam noch zu einem erfolgsversprechenden Angriff, traf das Tor jedoch nicht.

Die tolle Aufholjagt war letztendlich Resultatkosmetik. Die neun Tore Rückstand zur Pause waren eine zu grosse Hypothek. Und wieder bleibt die Erkenntnis, dass der HCM-Motor über 60 Minuten im sechsten Gang laufen muss, sollten am Schluss Punkte rausschauen. Umso ärgerlicher ist es, dass der punktgleiche HC Vikings Liestal gegen Leader Willisau zu zwei unverhofften Punkten kam und den HCM auf deren zwei Zähler distanzierte. Fünf Teams stehen mit zwei oder drei Punkten Vorsprung in der Tabelle vor dem HC Malters. Das nächste Spiel  am 8. Dezember gegen den HC Vikings Liestal ist ein Vierpunktespiel, das es für den HCM unter allen Umständen zu gewinnen gilt. Es bleiben zwei Wochen Zeit, um sich auf das so eminent wichtige Spiel vorzubereiten. Hoffentlich wieder unter einer so tollen Affiche und Unterstützung wie in der zweiten Hälfte im gestrigen Spiel gegen Brugg.

HC Malters -  Maric/Bossert (Torhüter): Bachmann (2), Barone, Fässler (5/1), Häfliger (1), Hilty (2), Meier (1), Müller (4), Stadelmann (5), Vogel (4), Wyss (3).